Die Sonne feierte mit – Tolles Usertreffen in Aachen
Und wieder ist ein Usertreffen Geschichte, es war das 16. seit 2002. Und es stand unter einem ganz besonderen Motto, schließlich galt es, 20 Jahre Dialyse-online (DO 1997-2017) zu feiern, was, das sei schon mal gesagt, ganz prima geklappt hat, denn sogar die Sonne feierte mit.
Deshalb soll hier gleich am Anfang auszugsweise aus DO zitiert werden, womit die rasante Entwicklung des www unter besonderer Berücksichtigung von DO deutlich wird:
Zugegeben, DO ist nicht die bekannteste Webseite, aber sicherlich eine der ältesten, hier einige Beispiele: Spiegel-Online – 2000, Wikipedia – 2000, Facebook – 2004, Youtube – 2005, Twitter – 2006.
1997 – Es sind weltweit rund sechs Millionen Computer mit dem Internet verbunden und in Deutschland gibt es 100.000 Websites.
2016 – Es sind weit über 17 Milliarden Computer mit dem Internet verbunden und die Anzahl von deutschen Websites beläuft sich auf über 16 Millionen.
In dieser Zeit hat DO über 20.000 Useranmeldungen gehabt, von denen z.Z. knapp 900 als „Aktive" gelten (Nach einem Jahr Abwesenheit erlischt die Anmeldung). Die „ältesten" aktiven DO-User sind der Website seit 16 Jahren verbunden.
Das musste ja gebührend gefeiert werden und dieses Treffen in Aachen zeigte nicht nur, dass DO verbindet, sondern auch, wie vielfältig und vielschichtig Hilfe zur Gesundheit heute übers Internet laufen kann. Einen Hauch besser geht das wirklich nur offline, eben einmal im Jahr beim Usertreffen.
Traditionell war der Auftakt am Freitagnachmittag, wenngleich viele schon am Donnerstag angereist waren. Zu diesem Auftakt gehörte auch die alljährliche Mitgliederversammlung des Fördervereins „Nierenpatienten-online“, die mit Genehmigung des Protokolls und Entlastung von Kassiererin und Vorstand problemlos über die Bühne ging. Kassenprüfer Hans-Dieter Wolf nutzte die Gelegenheit, die Bedeutung des Vereins für die Ausrichtung der User-Treffen zu betonen und dankte dem ganzen Vorstand für diese Arbeit, wobei Vorsitzender Herbert Mayer diesen Dank vor allem an Kassiererin Elena Matygina weitergab, die nicht nur die Kasse in Ordnung hält, sondern auch die Anträge für Zuschüsse stellt.
Gleich am ersten Abend gab es den Fachvortrag von Prof. Dr. Stefan Heidenreich vom KfH Nierenzentrum Aachen zum Thema „Bluthochdruck bei Dialysepatienten und Nierentransplantierten“. Man sollte meinen, dass Bluthochdruck ein bekanntes und allen geläufiges Problem darstellt, aber wie unterschiedlich die Bewertungen je nach Patienten-Situation sind, das wurde in diesem Vortrag sehr deutlich. Prof. Heidenreich stellte dar, mit welchen Mitteln, von den verschiedenen Dialysemethoden über Ernährungs-Fragen bis zur Medikation der Blutdruck so eingestellt werden kann, dass es dem Patienten gut geht und seine Lebenserwartung nicht eingeschränkt wird. Sein wichtiges Fazit dabei: Sowohl sehr niedriger (unter 100) als auch sehr hoher (über 180) Blutdruck sind auf Dauer sehr schädlich.
Ganz anders muss die Situation beim Transplantierten angegangen werden, denn hier kommen als wesentliche Faktoren noch die Nebenwirkungen der Medikamente für die Immunsuppression dazu.
Natürlich zeigte Professor Heidenreich auch die Risiken auf, die zu hoher Blutdruck mit sich bringt, nämlich vor allem Schlaganfall, Herzprobleme, Gefäßschäden, damit auch Nierenschäden. Wenn man noch bedenkt, welche weiteren Faktoren durch zusätzliche Erkrankungen berücksichtigt werden müssen, so war es bemerkenswert, wie Prof. Dr. Heidenreich in seinem Vortrag alle Facetten beleuchten konnte. Dass er seine Zuhörer ansprach, wurde in der anschließenden Fragerunde deutlich, die gleichzeitig widerspiegelte, dass einem gut eingestellten Blutdruck ganz entscheidende Bedeutung zukommt.
Nicht nur an diesem Abend, sondern während des ganzen Treffens stand der Erfahrungsaustausch hoch im Kurs, denn jedes Mal ist die ganze Bandbreite der Nieren-Ersatztherapien vertreten. Diesmal besonders im Fokus standen die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten der Bauchfell-Dialyse, ihre Vorteile, ihre Möglichkeiten. Außerdem waren auch Patienten da, die nach vielen Jahren erfolgreicher Transplantation wieder an die Dialyse mussten, und diesen nicht immer einfachen Übergang schilderten.
Neben der Medizin gehört auch immer Kultur zu diesem Treffen, deshalb führte der Samstagsausflug in die „Euregio Maas-Rhein“, mit einer Stippvisite in 3 Ländern. Ausgehend von Deutschland ging es zum Dreiländereck und von dort nach Maastricht. Gleich drei Stadtführer stellten eine der ältesten Städte der Niederlande vor, die schon zur Römerzeit bestand. Der Rückweg führte dann über Belgien zurück in die Stadt Karls des Großen nach Aachen. Die Geschichte Aachens erläuterte Stadtführerin Monika Staffel sehr ausführlich, bis die Gruppe wieder im Hotel ankam.
Dort ging es mit dem Festabend weiter, der mit A-Kapella-Gesang des Gospelchores Einklang eröffnet wurde. Mit viel Beifall und nicht ohne Zugabe durfte die Gruppe gehen. Gleich nach dem Buffet wurde es wahrlich zauberhaft, den Magier Patrick Mirage schüttete nicht nur Milch in eine Jacke, die trotzdem nicht nass wurde, er ließ auch einen Ring verschwinden, der erst nach dem Öffnen mehrere Schachteln wieder auftauchte. Und zusammen mit „Hausmeisterin“ Tina, flog sogar ein Tisch durch die Luft.
Dass auch dieses Treffen wieder ein voller Erfolg wurde, ist aber keine Zauberei, sondern harte Arbeit, wofür Tina und Thomas Woerpel mit langanhaltendem Applaus gedankt wurde. Und weil nach dem Treffen immer vor dem Treffen ist – 2018 geht es ab nach Kassel.